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Ein rundum gelungenes Geburtstagsfestival 2018

macht Lust auf die nächsten 10 Jahre

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„Herzlichen Dank für die wunderbare Atmosphäre in Ihrem Haus. Die Musik war ebenso exzellent wie der Garten, die Bewirtung und die freundlichen Menschen.“ Dieser Eintrag von G. Streng aus Stuttgart im Gästebuch beschreibt treffend die Atmosphäre auf dem Lilienberg während des diesjährigen Festivals Kammermusik Bodensee vom 31. August bis 2. September. In den durchwegs gut besuchten Konzerten feierte das Geburtstagsfestival nicht nur sein eigenes 10-jähriges Bestehen, sondern auch den 20. Geburtstag des Schweizer Klaviertrios.

Bereits zum dritten Mal bot der Lilienberg mit seinem wunderschön angelegten Park und kulinarischen Gaumenfreuden den würdigen Rahmen für die vier begeisternden Konzerte des Festivals Kammermusik Bodensee. Im Mittelpunkt der Programme standen die vielseitigen Verflechtungen von Volksmusik und klassischer Musik. Wie immer am Festival gehörte auch die Lust auf die Entdeckung unbekannterer Werke dazu, ein Konzept, dass beim Publikum auf grossen Anklang stiess.   

Das Schweizer Klaviertrio mit dem Pianisten und Künstlerischen Leiter des Festivals Martin Lucas Staub, der Geigerin Angela Golubeva und dem Cellisten Joël Marosi als Gastgeber hatte zum Geburtstag wiederum internationale Musikerprominenz in den Thurgau eingeladen und trat mit diesen Musikerfreunden in wechselnden Besetzungen vom Trio bis Sextett auf.

„Klangmagie und Volkstanz“ versprach der Titel des Eröffnungskonzertes. Und tatsächlich verzauberten zum Auftakt die Trio Miniatures des schweizerisch-russischen Komponisten Paul Juon mit sehnsüchtigen Melodiebögen und schwungvollen russischen Volkstänzen. Vollends zur klanglichen Magie geriet das Klarinettenquintett von Mozart in einer Interpretation voller Intimität und Schönheit. In der reichen tschechischen Volksmusik wurzelt Antonín Dvořáks kraftvoll melodienseliges Klavierquintett mit seinen Tanzrhythmen von Dumka und Furiant. Den Musikern des Schweizer Klaviertrios zusammen mit dem kanadischen Klarinettisten James Campbell, der Geigerin Ina Dimitrova und der Bratschistin Ruth Killius gelang damit ein Auftakt nach Mass.

Im eigentlichen Geburtstagskonzert des Schweizer Klaviertrios am Samstag startete das Ensemble mit zwei Werken aus der Feder von Schweizer Komponisten. Wie schon am Vortag vermochte Martin Lucas Staub mit seinen anekdotischen und humorvollen Werkeinführungen das Publikum bestens einzustimmen auf Frank Martins brillantes „Trio sur des mélodies populaires irlandaises“ und auf Daniel Schnyders Geburtstagsgeschenk ans Schweizer Klaviertrio, das 2018 entstandene Trio „Teufelsbrücke“, in dem die ganze Sage aus der Urschweiz musikalisch nachgezeichnet wird. Eine tiefsinnige Interpretation von Franz Schuberts meisterhaftem Trio op. 100 schloss das denkwürdige Geburtstagskonzert ab, in dem das Schweizer Klaviertrio zeigte, dass es bereit ist für die nächsten 20 Jahre. Dass auch zeitgenössische Musik das Publikum zu begeistern vermag, zeigt der Eintrag von Verena Marti im Gästebuch: „Sehr spannend die modernen Stücke vor der Pause und wunderbar Schubert für die Seele! Herzlichen Dank!“

Seit der ersten Ausgabe verschrieb sich das Festival auch der Förderung des musikalischen Nachwuchses. Neben der traditionellen Matinee mit jungen Talenten bot das Festival zum Jubiläum erstmals auch einen Workshop für junge Klarinettisten an, der vom kanadischen Meisterklarinettisten James Campbell geleitet wurde. Die fünf jungen Musiker aus der Schweiz, aus Deutschland, Österreich, Serbien und Venezuela zeigten im zweiten Teil der Sonntagsmatinee ihr beachtliches Können. James Campbell, Professor an der Indiana University Bloomington, zeigte sich denn auch beeindruckt, dass die meisten Verbesserungsvorschläge aus dem Workshop bereits im Konzert umgesetzt werden konnten. Nicht minder überzeugend waren in der Matinee Junge Talente auch die Leistungen der jungen Musiker aus der Kunst- und Sportklasse der PMS Kreuzlingen und des Gymnasiums Schaffhausen.

Im Schlusskonzert „Von Klassik bis Klezmer“ demonstrierte das Schweizer Klaviertrio zu Beginn in den „Kakadu-Variationen“ Beethovens ganze Meisterschaft der Veränderungstechnik an einem harmlosen Liedchen. Eine Entdeckung folgte mit Peter Schickeles Quartett für Klarinette und Klaviertrio, in dem er neben meditativen Sätzen jazzige Elemente und Rhythmen aus Volkstänzen bis hin zu Klezmer-Versatzstücken einbaut. Zum Abschluss gesellten sich neben James Campbell die Bratschistin Ruth Killius und der Hornist Kenneth Henderson zum Schweizer Klaviertrio in Ernö von Dohnanyis mitreissendem, orchestralen Sextett op. 37, das nach üppigem spätromantischem Beginn in ein jazziges Finale mündet.

Geschäftsleiter Roland Meier überreichte am Ende eine Geburtstagstorte mit Bildern aus der Geschichte des Festivals, die nach dem Konzert von den Besuchern mit grossem Vergnügen verspeist wurde. Überhaupt muss an dieser Stelle auch der kulinarische Teil erwähnt werden, der mit der hervorragenden Küche des Lilienberg Restaurants die Konzerte bei angeregten Gesprächen ausklingen liess. Oder wie es Ulrich und Friede Backes kurz und bündig ins Gästebuch schrieben: „Genuss pur! Danke!“

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Nächstes Festival Kammermusik Bodensee auf dem Lilienberg

30. August bis 1. September 2019 !

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